Hausboote für den Mariendorfer Hafen

Die liebe Petra hat mich mal wieder dazu veranlasst, das soweit zusammen zu tragen

Unbenannt

Das rund 40ha große, ehemalige GASAG Gelände wurde 2012 an ein Projektentwicklungsunternehmen abgetreten, das von EUREF-Zöglingen dominiert wird. Die haben den Tengelmann und eine Photovoltaik-Anlage geerbt, seitdem die Stone-Brewery als Investitionsmotor an Land gezogen und halten sich ansonsten mit Zwischennutzungen über Wasser. Der Entwicklungsplan sieht vor, zunächst die denkmalgechützten Gebäude und Ensemble zu belegen und in einer zweiten Phase die übrigen Flächen zu bebauen, bis zu einer realistisch-vorsichtigen Schätzung von einer Belegschaft von 3000 Mitarbeitern. Inwiefern diese Abfolge – Denkmalschutz vs Neubau – wirtschaftlich sein kann, belegt vielleicht höchstens die Stone-Brewery.

Die Kerngebietsausweisung und die B-Pläne [link zu SenStatt] läßt ihnen bei der Entwicklung viele Möglichkeiten offen, aber keine Wohnbebauung – wie die Grünen schon wieder liebäugeln. Die CDU hat den Tempelhofer Hafen und ein entsprechendes Marina – urgh – Konzept im Sinn, wenn sie Mariendorfer Hafen hören. Insgesamt kann das GASAG-altbelastete Gelände schlecht mit Adlershof oder der Zentralität von EUREF konkurieren.

An der Ecke des Mariendorfer Hafens ist eine U-Bahn-Station („Kamenzer Damm“) angedacht. Außerdem Überlegungen zu den „Knotenpunkten“ der geöffneten Privatstrasse jeweils mit der Lankwitzer Strasse und der Ringstrasse. Und die Reaktivierung des „Schwarzen Wegs“, der Fußgängerüberbrückung des Teltow Kanals. Ansonsten, insbesondere im Hinblick auf die schon jetzt katastrophale Verkehrssituation auf jenen beiden direkten Zufahrtsstraßen, herzlich wenig.

Eine Reaktivierung des Teltow-Kanals als Zulieferungsweg wäre durchaus und explizit im Interesse der Projektentwickler. Da müsste man halt mal ans Bundeswasserstrassenamt ran treten. Aus grünen möchte-gern Fundi-Kreisen heißt es, der Kanal bestünde zu 90% aus Berliner Abwasser. Die 80 Hektoliter Wasser, die die Stone-Brauerei hier verbrauen möchte, kommt im Übrigen aus der Leitung, also ebenso aus dem geschlossenen Berliner Wasserkreislauf. Das Grundwasser-Altlasten hätten sich hingegen der verschiedentlichen Bodenverseuchung erledigt.

Noch zwei weitere Übrigens: Schafe weiden schon auf dem Gelände der Photovoltaik-Anlage. Und ich kenn da zufälliger Weise ein Projekt, mit Trüffel-Wühlschweinen, White-Belted Galloways und Hanf kontaminierte Bodenschichten abzutragen.