oh, ebbes!

CSU-Entwicklungshilfeminister Gerd Müllers Vorschlag „Asylbewerber und Flüchtlinge in leerstehenden Bundeswehrkasernen unterzubringen!“ (wie berichtet: Berliner Zeitung, 15.08.2014) , geht in die richtige Richtung; mangelt jedoch der angemessenen Konkretisierung.

Denn es ist so, dass, über den beobachteten Zuwachs an Flüchtlingen und Asylbewerbern hinaus, zusätzlicher Bedarf an Unterkünften weitgehend aus der öffentlichen Debatte heraus gehalten wird. Ich spreche davon, dass es für andere Länder – sei es Großbrittanien, Frankreich, Spanien oder sogar die USA – Gang und Gäbe ist, nach Anfang ihrer sogenannten Friedensmissionen, die ehmaligen, nationalen Mitarbeiter, mit- und aufzunehmen. Das passiert oft niederschwellig und ohne großen Tamm-Tamm – schließlich möchte man ja nicht den Anschein erwecken, eine Mitarbeit in den Friedensmissionen sei ein Risikofaktor gewesen – wird aber von einem großen, gesellchaftspolitischen sowie moralischen Konsens getragen. Denn wenn wir uns den endlichen Rückzug der internationalen Truppen aus Afghanistan vor Augen führen, wird schnell klar, dass auch breite Teile der Bevölkerung jene Episode der Gegenwardsgeschichte als fehlgeleitete Invasion und Besatzung erlebt haben und – berechtigter oder unberechtigter Weise – auf Rache an den ehemaligen Mitarbeitern, Zuträgern und Kollaborateuren aus sind.

Entsrechend ist auch Deutschland in der Pflicht, den lokalen Mitarbeitern ihrer Truppen den nötigen Schutz zu gewähren; der letzten Endes – machen wir uns nichts vor – nur durch Asyl bzw. ein Bleiberecht zu erreichen ist. Mit dem Bleiberecht – das zeigt sich bei den Ohlauern, aber auch mit den syrischen Kontingenten – ist das so eine Sache: Es bedarf immer noch einer Einladung und Bürgen aus Deutschland. Diese Rolle soll im Fall der afghanischen Mitarbeitern die Bundeswehr übernehmen, die Unterkünfte aber auch Krankenversicherung, psychosoziales Councelling und zivile Weiterbeschäftigung sicher stellt. So kann auch der entwiklungspolitische Auftrag der Bundeswehr in Afghanistan in Deutschland fort- und weitergeführt werden. Dass die Bundeswehr Rechnung trägt für die dauerhafte Sicherheit ihrer Mitarbeiter in Auslandseinsätzen, sollte sehr wohl eine „dauerhafte Lösung“ sein, auch wenn Bernd Misovic von ProAsyl das bezweifelt. Bei den momentanen Bedarfen muss jede Erweiterung der Aufnahmekapazitäten begrüßt werden. Dass aber die Kriege, Krisen und Konflikte, die die Flüchtlingsströme begründen, kein „langfristiges Konzept“ sein dürfen, ist ebenso klar. Und auf den Nöten der Kriegsflüchtlinge ein Junktim zu sozialem Wohnungsbau zu konstruiere , ist weder zuläsisg noch zielführend. Denn wozu das führt, läßt sich in den Niederlanden beobachten, die nach ihrem Kolonialkrieg in Indonesien in den 50er Jahren Hunderttausende indonisischer Mitstreiter mit- und aufgenommen haben, die heute noch in der 3.Generation in sozialen Ghettos dahin vegetieren.