freies Geleit

von Hamburg nach Berlin am Wochenende des G20-Gipfels

mit der Bahn.

Erkämpft von der Gewerkschaft


Kommentare

3 Antworten zu „freies Geleit“

  1. fehlt nur noch das graphentheoretische Netzwerkmodell für den Pfad

  2. gaukler@dadabit.de
    10:51 (vor 7 Stunden)

    ture

    an mich; Landesverband; AG; OrgaListe
    Hallo Michael.

    Sorry, ich habe Dich nicht zum BGE- Befürworter machen, sondern
    lediglich das von Dir erwähnte Spannungsfeld zwischen „privat“ und
    „persönlich“ auf die Änderung der Eigentumsverhältnisse die mit einen
    BGE einhergehen übertragen wollen.

    Wenn ich Milch trinken will muss ich mir keine Kuh zulegen. Wäre das
    Eigentum an einer Kuh Voraussetzung, würde dies die Persönlichkeit
    ändern. Denn die Person müsste das „Privateigentum“ hegen und pflegen,
    also ihre Lebenszeit darauf verwenden, anstatt z.B. Webseiten zu
    gestalten oder zu hacken, Bücher zu lesen, Leuten Versicherungen
    aufzuquatschen, Funktionen in staatstragenden Institutionen auszuführen,
    oder 3d Drucker auszudrucken.

    So habe ich folgende Bemerkung von Dir verstanden:
    > (Bitte versuch mal, meine Unterscheidung zwischen Persönlichem und
    > Privatem zu verstehen: „gesellschaftliche [öffentliche, strukturelle]
    > Ursachen“ werden nicht in’s „Private“ verschoben. Schön wär´s; das
    > ist, was ich mit der „Privatisierung“ der Autobahn propagiere, oder
    > auch gemäß „Netze in Nutzerhand“). Sie werden vielmehr dem
    > Persönlichen angeheftet, belasten damit die oben genannte
    > Reziprozität von Individuum und Öffentlichkeit und zerstören
    > Persönlichkeiten und Menschen.)

    Das BGE, für das Du Dich nicht erwärmen kannst, wäre eine
    Vergesellschaftung des Eigentums, die jede Einzelne zur Eigentümerin
    machen würde, ohne dass es ihre Persönlichkeit beeinflusst.
    Monatlich 1.000 Euro BGE entsprechen bei einer Rendite von 4% einem
    Vermögen von 300.000 Euro bzw. berücksichtigt man die
    Kapitalertragssteuer (25%) von 400.000 Euro.

    2.
    Sicher ist es hier nicht der Ort um das BGE zu diskutieren, darum nur
    kurz zu Deinen Argumenten.
    Das BGE vergrößert die Geldmenge nicht denn es verschiebt lediglich die
    Einkommen. Die unteren Einkommensbereiche, sowie Familien werden zum
    Teil erheblich mehr Einkommen erzielen als es gegenwärtig der Fall, die
    oberen Einkommensbereiche werden dafür etwas kürzer treten. Das führt
    dann dazu, dass mehr Konsumgüter im unteren Preissegment nachgefragt
    werden, insbesondere vermutlich Lebensmittel und Klamotten.
    Die jetzt auf Grund monetärer Einschränkung verfälschte Nachfrage würde
    sich etwas normalisieren und daher das Angebot entsprechend verändern.
    Kommt natürlich auf die anvisierte Höhe des BGE an.

    2.1
    Die Armutsbekämpfung durch gezielte Transferleistungen, wie sie Dir
    vorschwebt, vermutet die Armutsursachen beim Individuum. Da macht es
    Sinn, gezielt zu Fördern und zu Fordern.
    Das BGE ist dagegen eine Reaktion auf die, durch die sich wandelnden
    Strukturen der Gesellschaft erzeugte, also systembedingte Armut.

    Von daher sind gezielte Transferleistungen keine Alternative zum BGE, im
    Gegenteil, das BGE trennt die durch individuelle Eigenschaften
    verursachte von der systembedingten Armut und macht gezielte Förderung
    darum überhaupt erst möglich.

    2.2
    Die Umverteilung des Vermögens führt nicht automatisch zu
    konjunkturellen Einbrüchen. Es wäre allerdings eine heikle und mühsame
    Aufgabe die Vermögen herauszufiltern, deren Neuverteilung keinen oder
    kaum Einfluss auf die Konjunktur haben. Wie gesagt, sinnvoller wäre es
    die Einkommen heranzuziehen.
    „Mugabes“ Zimbabwe bietet ein exzellentes Beispiel, wie ein Land, durch
    eine primitive Vorstellung von Gerechtigkeit wirtschaftlich an die Wand
    gefahren werden kann.

    2.3
    Die kuriose Forderung, Deutschland möge doch seine Wirtschaftsleistung
    herunterfahren, um seinen Außenhandelsüberschuss zu reduzieren, geht
    häufig einher mit der Forderung die Löhne in Deutschland zu erhöhen und
    der Gleichen.
    Lieblingsargumente der Linken, die m.E. völlig realitätsfern behaupten
    in Deutschland wäre die Lage der Menschen schlimmer als z.B. in
    Griechenland oder Spanien oder Italien usw. usf.
    Die „Fair-Trottelten“ kommen leider nicht auf den ebenfalls
    naheliegenden Gedanken, die in Deutschland überreichlich sprießenden
    Einkommen innerhalb Europas zu verteilen. Anstatt also die Produktivität
    des mitteleuropäischen Raums zur Finanzierung des nötigen
    Strukturwandels in Europa heranzuziehen, ist ihre Forderung die
    Produktivität zu drosseln.
    Auch hier ist zu erkennen, Links ist reaktionär

    Frithjof

  3. Avatar von pingback
    pingback

    Lieber Gaukler Fridjof,
    hallo Reiner,

    nichts für ungut dass Du mich als BGE-Kritiker geoutet hast.

    Die Unterscheidung von persönlichem und privaten erfolgt für gewöhnlich nach alten Paradigmen. Dass Eigentum veräußert und gehandelt werden kann, ist eine Sackgasse der Menschheit. Es ist der Besitz, der sich aus dem Nutzen gründet, der privat ist. Das Eigentum ist persönlich.

    Vermögen entspricht Eigentum und ist deshalb persönlich.
    Besitz ist privat, in seiner Gesamtheit eine Kooperative der Gesellschaften. Die Einzelne eint die Gemeinschaft, die Öffentlichkeit. Es ist dieser Normativismus – Ästetik, Ethik und Rationalismus – der dem mainstream Empirizismus entgegen zu setzen ist. Technokraten, Bürokraten…!

    Zum BGE: Natürlich erschaudere ich schon bei dem Akronym. Ein solches kann nie zum Normativismus gereichen. Das Gemeinwohl ist eben nicht die Summe aller Partikularinteressen.

    Wir brauchen weder Nationalismus noch Globalisation. Wir brauchen einen Kommunalismus und einen föderativen Regionalismus.

    Gabriel in Somalia (ich erinnere: Piraten nach Somalia, Feuer mit Feuer bekämpfen) schüttet Gelder aus, um die Armut zu lindern. Eine Region des BGEs. Zu Mugabe und der Afrikakonferenz am Südkreuz (geLEBtER Widerstand): Die Kuhherde zu verklopfen und jedem ne Kuh geben, is besser als ne Soyapflanze (plus ne Ölpalme).

    LG, Mi

    From: gaukler@dadabit.de
    Sent: Friday, May 12, 2017 14:49
    To: Rainer Thiem; Bezirksmailingliste Tempelhof-Schoeneberg; anja@hirschel.info
    Subject: Re: [Berlin-Tempelhof-Schoeneberg] Peira-Matinée

    Lieber Reiner.

    Ich bin 2006 Mitglied der Piratenpartei und Gründungsmitglied der
    Berliner Piratenpartei geworden, weil ich das BGE befürworte, die
    individuelle Freiheit gegen die Bevormundung von Kollektiven wie
    Familie, Staat, Partei u.d.gl.m. verteidige, Patente und Urheberrechte
    ablehne und vor allem ein global denkender Mensch bin.

    M.E. gilt es heute den Nationalismus zu überwinden. Der Neoliberalismus
    als Ausdruck der Globalisierung muss nicht überwunden sondern gestaltet
    werden.

    Kurz zum Neoliberalismus:
    Der berechtigte Vorwurf ist, dass die wirtschaftliche Globalisierung die
    nationalstaatlichen Steuerungsmöglichkeiten aushebelt. Die Frage ist
    aber was für Konsequenzen politische Organisationen, also die Leute die
    die Zukunft der Menschheit konkret gestalten wollen, daraus ziehen?
    Unverkennbar ist, das links wie rechts sich bezüglich der
    weltanschaulichen Gewissheit den Nationalstaat wieder stärken zu müssen,
    gleichen.

    Hier habe ich mich z.B. dem Thema gewidmet
    http://www.dadabit.de/Forum2/viewtopic.php?f=6&p=1131

    Daher ist es nicht verwunderlich, dass ein Mensch wie Trump, der
    gegenwärtige US-amerikanische Präsident, dem sicher alles andere
    unterstellt werden kann als Sympathie mit linken Vorstellungen, das
    linke Hassobjekt Numero eins TTIP kassiert.

    Die Piratenpartei hat sich leider in diesen nationalistischen Sumpf
    hineinziehen lassen. Denn eigentlich ist sie ja angetreten um sich am
    Aufbau einer globalen Ordnung zu beteiligen. Das würde aber nicht heißen
    globale Verträge zu kassieren, weil diese die nationale Kontrolle
    aushebeln könnten, sondern eine neue, globale Kontrollinstanz aufzubauen.

    Wirtschaft ist und bleibt Dreh- und Angelpunkt des gesellschaftlichen
    Lebens. Darum ist es m.E. gänzlich irre wirtschaftliche Interessen als
    Feindbild zu behandeln. Es wäre viel wichtiger zu überlegen wie wir
    globalagierende Konzerne „demokratisieren“ könnten. D.H. Transparenz und
    Basisdemokratie muss auch in die Konzerne einziehen. Gleichzeitig
    sollten Patentrechte usw. fallen, damit, ohne Einschränkung, überall auf
    der Welt nach neusten Stand von Wissenschaft und den technischen
    Möglichkeiten produziert werden kann.
    (hier blüht meine Piratenseele wieder auf 😉 )
    Kurz wir müssen „unseren“ Staat nicht vor wirtschaftlichen Interessen
    schützen, sondern die wirtschaftlichen Interessen durch demokratische,
    schwarmintelligente Verfahren selbst bestimmen.

    Das wäre Piratenbestimmung ..

    Frithjof

    Am 12.05.2017 um 14:22 schrieb Rainer Thiem:
    > Ankündigung und Einladung zur 32. Peira_Matinée
    >
    > *Schwanengesang – von wegen: Die Piratenpartei will 2017 in den Bundestag*
    >
    > 28. Mai, 11:00 – 13:00 Uhr
    > Cum Laude das Restaurant
    > Humboldt-Universität zu Berlin
    > Platz der Märzrevolution
    > 10117 Berlin
    >
    > Ein Gespräch mit
    > Anja Hirschel
    > Spitzenkandidatin der Piratenpartei Deutschland zur Bundestagswahl 2017
    >
    > Moderation
    > Rainer Thiem
    > Peira – Gesellschaft für politisches Wagnis e.V.
    >
    > Am frühen Sonntagabend wissen wir, ob unsere Partei den Wiedereinzug in
    > den Landtag von Nordrhein-Westfalen geschafft hat. Mit unseren
    > Forderungen nach „Mehr Demokratie, Teilhabe und Transparenz“ erreichten
    > wir vor fünf Jahren viele Herzen der Menschen. Obwohl die, die von uns
    > in die Parlamente einzogen, die fleißigsten, ehrgeizigsten,
    > innovativsten Parlamentarier*innen waren, folgte der Absturz der Partei
    > alsbald.
    >
    > Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn möglichst viele Piratinnen und
    > Piraten trotz der schwierigen Lage den Mut nicht verlieren und weiter
    > kämpfen, um den Neoliberalismus auf allen Ebenen zu überwinden.
    >
    > Schaut bitte vorbei, um gemeinsam mit Anja Hirschel nach vorne zu schauen.
    >
    > Beste Grüße
    > Rainer
    >
    >


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