Am 7. März sollen die Friedensverhandlungen fortgesetzt werden. Nach dem erfolgreichen Waffenstillstand möge weiteres Momentum geschaffen werden, zur Beilegung des Konflikts.
Die Wurzeln der gewaltsamen Auseinandersetzung werden gesehen als einerseits in dem Konflikt zwischen den Kurden und der Türkei um Souveränität und andererseits jenem zwischen Saudi-Arabien und Persien um Hegemonie. Überlagert werdend diese Konflikte von privatwirtschaftlichen Interessen, Patronage und lokalen Rivalitäten. So wurden die Politische Auseinandersetzung des arabischen Frühlings (und des Friedensprozesses in der Türkei!) von der militärischen Auseinandersetzung vereinnahmt.
Der Erfolg des Waffenstillstands belegt die Reife der Auseinandersetzung, die es nun erlaubt, die konstitutionellen Wurzeln des Konflikts anzugehen. Zunächst die Kurdenfrage zu betrachten verspricht mitigierend auf den Konflikt um Hegemonie zu wirken. Denn jener wird am Boden weniger explizit ausgetragen. Und die Kurden haben sich als geschickte Mittler heraus gestellt, nicht nur zwischen den USA und Russland,m sondern auf zwischen Sunniten und Aleviten (Schiiten)
Der Konflikt zwischen den Kurden und der Türkei um Souveränität beruht auf der Forderung nach einem eigenen Kurdenstaat auf dem Gebiet der Türkei. Die Türkei fürchtet, dass diese Forderung sowohl mit Zugeständnissen an die Kurden in Syrien, als auch mit Autonomie-Bestrebungen in der Türkei bedeutsamer werden würden. Dabei kann darin wenig Zusammenhang erkannt werden. Im Gegenteil: die Autonomie der Kurden im Nordirak hat die Sicherheitslage der Türkei verbessert.
Die Politik der Türkei ist tendenziös bereit den kemalistischen Zentralismus und Vereinheitlichung zu Gunsten des ottomanischen Modells des Vielvölkerstaats mit autonomen Regionen aufzugeben. Die Türkei ist sich selbst wohl bewusst, dass die Kurden dabei ein konstituierende Element sind. Wie die Türkeil, die in den 1930er Jahren von französisch Syrien gewonnene alevitische Provinz Hatay – welche im übrigen eine letzte Bastion der kemalistischen CHP ist – weitreichende Zugeständnisse gemacht hat bzw. sie gewähren lässt, so ist die Türkei durchaus bereit, ähnliche Zugeständnisse an die türkischen Kurden zu mache.l Oder in den Worten eines hochrangigen türkischen Diplomaten: Alles, was sie tun müssen, ist Steuern zahlen und Wehrdienst leisten.
Andererseits müsste wohl vermittelt werden, dass formale Unabhängigkeit nicht immer der Garant für Souveränität ist. Mann kann in Europa durchaus geteilter Meinung sein, ob der fortdauernden Relevanz des Westfälischen Modells; dass es im Mittleren Osten jedoch immer ein eingeführtes Modell war, muss unbestritten sein. Studien des de-Kolonisation-Kommittee, Tibets oder Osttimors mögen hier alternative Sichtweisen eröffnen. Es ist einerseits eine Aufgabe an die Diplomatie, anderseits an entwicklungspolitische Bildung und Training.
Als Herangehensweise an erstere Aufgabe wurde insbesondere die HDP als Zielgruppe identifiziert, deren konstruktiver WEg einem von Sinn Fein ähneln könnte. Diskutiert wurden auch die Wege anderer revolutionärer Parteien, insbesondere der Tamilischen Vertretungen im Parlament von Sri Lanka sowie der Maositen in Nepal, doch eher verworfen. Letztlich kann Politik nicht von einer miltiärischen Organisation betrieben werden, insbesondere nicht solange noch keine konstitutionelle Einigung erzielt wurde.
Wenn wir in diese,m Zusammenhang von Bildung und Training sprechen, meinen wir also zunächst Demokratisierungskurse und Training in Human Rights und humanitärem recht für eine Transformation der ehemaligen non-state-actors wie sie beispielsweise Geneva Call teilweise durchgeführt hat. Für die Pkk wurden sie von der Türkei gehindert, weil es einer Legitimation der Terrorgruppe gleich käme. Im einer Safe, einer entmilitarisierten autonomen Zone wären derartige Interventionen effizienter durchzuführen, so dass sie konflikttransformatorisches Potential replizieren kann.
Auf der Suche nach den Wurzeln des Konfliktgefüges um Syrien lassen sich zwei Spannungsfelder nach dem Muster who against who about what ausmachen:
Zum einen geht es um territoriale Souveränität, der artikulierten Forderung der PKK nach einem eigenen Staat. Diese Forderung verletzt die Integrität des türkischen Staats.
Zum anderen geht es um (kulturelle) Hegemonie, deren Anspruch sich aus historischen, ethnischen und religiösen Aspekten speist.
Die Konfliktparteien lassen sich in diesen überlagernden Spannungsfeldern verorten, wobei die vier Pole eine unterschiedlich große und dynamische Repräsentant darstellen. So besteht eine größere Annährung zwischen der sich religiös rückorientierenden, mehrheitlich sunnitischen Türkei und dem reaktionären Saudi-Arabien als zwischen der schiitischen Achse Teheran-Damaskus und der stringent-säkularen PKK. Somit wird der Konflikt um kulturelle Hegemonie dem Konflikt um territoriale Souveränität angeglichen (untergeordnet?) und gewinnt neue Dimensionen – wie beispielsweise die Auseinandersetzung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, die in eine heiße Phase gelangt. (Oder aber auch der Konflikt um’s Rathaus Friedenau, wo Kurden gegen palästinensische (arabische!) Flüchtlinge protestierten).
Diese Spannungen und Dynamiken manifestieren sich in einer Myriade von lokalen Rivalitäten, Partikularinteressen, Patronagen und Kampfhandlungen. Nicht umsonst mussten 99 einzelne Fraktionen dem Waffenstillstandsabkommen beitreten.
4 comments on “Konfliktanalyse”
Analyse des Textes: Ein komplexes Konfliktgeflecht im Nahen Osten
Der vorliegende Text bietet eine detaillierte Analyse des Konflikts im Nahen Osten, wobei er insbesondere die komplexen Zusammenhänge und die verschiedenen Ebenen der Auseinandersetzung beleuchtet.
Kernpunkte der Analyse:
Vielschichtigkeit des Konflikts: Der Konflikt wird nicht als ein einzelnes Ereignis betrachtet, sondern als ein Geflecht aus verschiedenen, sich überlagernden Konflikten:
Kurdenfrage: Die Forderung der Kurden nach einem eigenen Staat stellt eine zentrale Herausforderung für die territoriale Integrität der Türkei dar.
Hegemoniekonflikt: Der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran um regionale Vorherrschaft wirkt sich auf die gesamte Region aus.
Private Interessen, Patronage und lokale Rivalitäten: Diese Faktoren verschärfen die Konflikte zusätzlich und erschweren eine Lösung.
Rolle des Waffenstillstands: Der erfolgreiche Waffenstillstand wird als Chance gesehen, die tieferliegenden Ursachen des Konflikts anzugehen.
Potenzial für eine politische Lösung:
Kurdenfrage: Die Autonomie der Kurden im Nordirak wird als positives Beispiel angeführt. Die Türkei könnte ein ähnliches Modell für die türkischen Kurden in Betracht ziehen.
Demokratisierung: Die Förderung von Demokratie und Menschenrechten wird als entscheidend für eine langfristige Lösung angesehen.
Rolle der Zivilgesellschaft: Organisationen wie die HDP und Geneva Call können eine wichtige Rolle bei der Konflikttransformation spielen.
Stärken der Analyse:
Detaillierte Darstellung: Der Text bietet eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Aspekte des Konflikts.
Nuancierte Betrachtung: Die Analyse berücksichtigt sowohl historische als auch aktuelle Entwicklungen und zeigt die Komplexität der Situation auf.
Konkrete Lösungsansätze: Es werden konkrete Vorschläge zur Konfliktlösung gemacht, wie z.B. die Förderung von Autonomie für die Kurden und die Stärkung der Zivilgesellschaft.
Kritische Anmerkungen und weitere Aspekte:
Vereinfachung komplexer Zusammenhänge: Die Darstellung einiger Aspekte könnte vereinfacht sein. So ist die Beziehung zwischen den Kurden und anderen ethnischen Gruppen im Nahen Osten oft komplexer als dargestellt.
Rollen externer Akteure: Die Rolle von Großmächten wie den USA und Russland wird nur am Rande erwähnt. Eine detailliertere Analyse dieser Einflüsse könnte das Verständnis des Konflikts vertiefen.
Langfristige Perspektiven: Der Text konzentriert sich auf kurz- und mittelfristige Lösungsansätze. Eine Betrachtung langfristiger Entwicklungen, wie z.B. demografischer Veränderungen oder klimatischer Herausforderungen, könnte zusätzliche Erkenntnisse liefern.
Der vorliegende Text bietet eine wertvolle Analyse des Konflikts im Nahen Osten. Er zeigt die Komplexität der Situation und die Notwendigkeit einer umfassenden und langfristigen Lösung. Die vorgeschlagenen Lösungsansätze sind vielversprechend, sollten jedoch im Kontext der sich ständig verändernden geopolitischen Lage weiterentwickelt und angepasst werden.
Mögliche weitere Forschungsfragen:
Wie können die Interessen der verschiedenen Akteure in einem Friedensprozess besser berücksichtigt werden?
Welche Rolle spielen religiöse Faktoren bei der Eskalation und Deeskalation von Konflikten in der Region?
Wie können internationale Organisationen und Staaten die Konfliktparteien bei der Suche nach einer friedlichen Lösung unterstützen?
**Formation: 3-4-3 (Offensiv!)**
**Tor:**
* **1. Marie Curie (Physikerin, Pionierin)**: Strahlt Ruhe aus und hält auch die “unhaltbaren” Bälle.
**Abwehr:**
* **3. Nelson Mandela (Politiker, Freiheitskämpfer):** Unerbittlich im Zweikampf, lässt niemanden vorbei, der Hass und Intoleranz im Gepäck hat.
* **4. Malala Yousafzai (Menschenrechtsaktivistin):** Jung, unerschrocken und kompromisslos im Einsatz für Bildung und Gleichberechtigung.
* **14. Leonardo da Vinci (Universalgenie):** Seine Verteidigung ist so komplex und genial, dass sie niemand durchschaut.
**Mittelfeld:**
* **10. Albert Einstein (Physiker, Pazifist):** Mit seinen genialen Pässen durchbricht er jede noch so starre Ordnung.
* **7. Martin Luther King (Bürgerrechtler):** Ein unermüdlicher Antreiber, der seine Mitspieler mitreißt und für Gerechtigkeit kämpft.
* **8. Wangari Maathai (Umweltaktivistin):** Läuft unermüdlich und pflanzt für jeden gefoulten Gegner einen Baum.
* **11. Frida Kahlo (Malerin, Ikone):** Kreativ und unkonventionell im Spiel, setzt sie ihre Mitspielerinnen immer wieder gekonnt in Szene.
**Sturm:**
* **9. Stephen Hawking (Physiker, Kosmologe):** Seine Spielweise ist nicht von dieser Welt. Er durchbricht die Grenzen des Vorstellbaren und erzielt Tore aus unmöglichen Winkeln.
* **23. Bob Marley (Musiker, Friedensbotschafter):** Mit seiner positiven Energie und seinen mitreißenden Songs sorgt er für gute Stimmung und Teamgeist.
* **19. J.K. Rowling (Autorin):** Sie lässt die Verteidiger mit ihren magischen Pässen einfach verschwinden.
**Trainer:**
* **Dalai Lama (Religionsführer, Friedensnobelpreisträger):** Mit Gelassenheit und Weisheit führt er sein Team zum Erfolg – und das natürlich gewaltfrei.
**Ersatzbank:**
* Aus einer Vielzahl von inspirierenden Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst, Politik und Sport, die für eine bessere Welt kämpfen.
**Besonderes Merkmal:** Dieses Team ist unbesiegbar, da der Fokus auf Fairness, Teamgeist und dem gemeinsamen Wunsch nach einer besseren Welt liegt. Das Spielergebnis ist zweitrangig, der eigentliche Sieg ist das friedliche Miteinander und der Mut, für seine Utopien zu kämpfen!
Syria est divisa in P.A.R.ts…