Pressemitteilung zu Bibliotheken

Im Vorfeld der Entscheidung um die Bibliotheken in Schöneberg am 11. März spricht sich die Piratenfraktion in der BVV Tempelhof-Schöneberg entschieden dagegen aus, das Hertie-Gebäude anzumieten.
Der Bezirk würde sich damit effektiv an einen Konkursverwalter binden und sich den eigenen Handlungsspielraum beschneiden.
Doch die Alternative, die sogenannte 0-Variante, ist ebenso zu verwerfen. Sie suggeriert, dass der bisherige Zustand erhalten bleibt, setzt aber stillschweigend einen Konsens zu der Schließung der Bibliothek in Friedenau und den Umzug der Gertrud-Kolmar-Bibliothek voraus.
Was dabei von dem politischen Mainstream und Establishment verschwiegen wird, ist dass der Auszug der Bücherei aus dem Rathaus Friedenau, selbst nach der Übertragung an die BIM und die Steuerfahndung nicht zwangsläufig ist. So ist das Finanzamt für Fahndung und Strafsachen laut Antwort des Stadtrats Krüger auf die mündliche Anfrage des BV Ickes in der BVV im Januar noch weit von einer Flächenbedarfsanalyse oder gar einer Einpassplanung entfernt. Da andere Organisationen wohl im Rathaus Friedenau verbleiben können, ist es vorstellbar, dass sich dort auch für die Bibliothek noch weiterhin ein Platz finden wird. Bei einem sowieso notwendigen Ertüchtigungsprogramm für das Rathaus von 4 Millionen Euro ist es ebenso denkbar, dass weitere Räumlichkeiten, wie z.B. der Turm nutzbar gemacht werden.
Es erschließt sich der Piratenfraktion nicht, warum die Theodor-Heuss-Bibliothek überhaupt von ihrem Standort in der Hauptstrasse 40 weg soll. Sie befindet sich in einem bezirkseigenen Gebäude was die Kosten für den Unterhalt gut kalkulierbar macht. Mit dem Einzug ins Hertie-Gebäude und der Argumentation, dass die zusätzlichen Flächen für die Aufnahme der Friedenauer Bibliothek gebraucht werden, manövriert sich der Bezirk hingegen in eine Abhängigkeit von privaten Investoren, welche Gewinnmaximierung für sich in den Vordergrund stellen. Eine Explosion der Kosten ist somit vorhersehbar.
Ebenso verschweigt der Bezirk, dass es sich bei dem Umzug der Gertrud-Kolmar-Bibliothek in die Spreewaldgrundschule effektiv um eine Auflösung handelt. Die Bücherei soll mit einem Drittel der Fläche auskommen und nur noch als eine Kinder- und Jugendbibliothek betrieben werden. Das in der Pallasstraße so wichtige Integrationsprogramm der Bücherei soll in das Hertie-Gebäude umziehen, wo es der lokalen Zielgruppe auf kurzem Weg nicht mehr zur Verfügung steht.
Trotz der Kritik der Piraten an dem Entscheidungsfindungsprozess der BVV, der mit dem Unterausschuss Bibliotheken zunächst auf Intransparenz und dann mit der „Info“-Veranstaltung „Wir wollen da rein“ auf Verwirrtaktiken setzte, haben sich die Piraten immer konstruktiv gezeigt und weisen mit ihrem Positionen
https://www.dropbox.com/s/zdnom9htr6c37l6/Posistionspapier%20Biblio%20Prezi%20Print.pdf Perspektiven auf. Dafür werben wir bei den anderen Parteien.

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Beschlussempfehlungsvorlage der Erbsenzählgemeinschaft:
https://drive.google.com/file/d/0B6lib28q_cDIMi1iaE1TRGhwMG8/edit?usp=sharing