Eine Gruppe von 20 Vermummten sollten eine Sachbeschädigung verübt haben, so das Einsatzkommando, das mich und eine Gruppe von vier Jugendlichen am Freitag „vorübergehend festsetzte“. Hier meine Zeugenaussage:

Nach Beendigung der BVV gegen 20:30, machte sich ein Jugendlicher mit der Unterstützung von zwei weiteren des Drugtore Kollektiv, die drei Stunden lang artig der haushaltsdebatte gefolgt waren, an der Deutschlandflagge im BVV Saal zu schaffen. Während ich meine Unterlagen zusammen packte, konnte ich erkennen, wie sie unmittelbar von Herrn Lindner und Herrn Dittmeyer davon abgebracht werden konnten. Als ich den Saal verlies, wurde ich von Herrn Lindner angesprochen, ob ich nicht auf die Jugendlichen einwirken könne. Aus der Gruppe der Beistehenden, unter denen auch die Bürgermeisterin war, hiess es, ich wäre der einzige, auf den sie hören würden, aber auch: „Sie haben sie ja schließlich aufgewiegelt.“

Erstens verbitte ich mir eine derartige Unterstellung und zweitens handelt es sich bei den Jugendlichen um einen selbstverwaltetes Kollektiv, das seine Entscheidungen autonom trifft. Es ist richtig, dass ich mit dem Antrag
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den einzigen für die Verwaltung gangbaren Weg aufgezeigt habe; doch lässt sich daraus erst einmal keine weitere Verantwortung ableiten.

Trotzdem sagte ich, ich ginge kurz hinaus und schaue, was ich tun könne.

Vor dem Rathaus sprach ich mäßigend mit ein paar der Jugendlichen, worauf diese wieder hinein gingen. Innerhalb von 10 Minuten hatten sich alle Jugendliche aus dem Rathaus entfernt. Ich sprach auch kurz mit Herrn Stadtrat Krüger, der wieder in’s Gebäude ging, um sich anscheinend eines Vorwurfs der Untätigkeit zu erwehren. Weitere 10 Minuten später kam das Einsatzkommando und setzte uns mehr als eine halbe Stunde fest. Auf eine Klärung der Sachlage wurde verzichtet.

Zu keiner Zeit im Rathaus war auch nur ein einziger der Jugendliche vermummt. Diese eskalierende Information wurde dem Einsatzkommando nach eigenen Aussagen erst nach einem zweiten Anruf auf dem Weg von Lankwitz nach Schöneberg mitgeteilt.