Mieterdemo

[Michael Ickes]

Gesendet: Dienstag, 02. August 2016 um 20:29 Uhr
Von: “Kurt
An: ratschlag <berlin@lists.wirbleibenalle.org>
Betreff: [Berlin] Demo – die X-te
Hallo MitstreiterInnen,

Was wollen wir eigentlich erreichen? Oder geht es doch nur darum Unmut raus zulassen?

Es vermittelt sich mir immer mehr der Eindruck, dass eine übliche linke Szene-Demo bei all dem rauskommt, wo alle sich gegenseitig Solidarität zusichern müssen, und das auch noch an vielen Fronten, wo gleichzeitig unterschiedliche wichtige Kämpfe geführt werden. Es gibt aber nur einen Tag, bei dem eine solche Demo wirklich Groß werden kann: das ist die Revolutionäre 1.Mai-Demo!

Irgendwann nutzen sich diese ursprünglich linken Standards ohnehin ab, werden schon von den Parteien kopiert, verlieren ihre Kraft und werden leider zu Floskeln, die nur noch die Zuordnung erleichtern: Ach ja, die Linken machen wieder eine Demo…

Wir sind m.M.n. in einer Zeit, in der eine gewisse Orientierungslosigkeit bis hin zu einem Rechtsruck in der Bevölkerung deutlich wahrnehmbar ist. Hier erfordern doch bündnispolitische Projekte wie dieses ausreichend Sensibilität und Gespür dafür, wie man viele von diesen Menschen und Mietern für den Kampf um ihre eigentlichen Interessen gewinnen und einbeziehen kann und muss.

Wir sollten die Menschen dort abholen, wo sie stehen. Auf ihren Problemfeldern! Hier und jetzt! Und sie dann dazu bewegen für Ihre Anliegen wieder einzutreten: Repolitisierung! Andernfalls bzw. mit zu weit gefassten Parolen (inhaltlich und räumlich weltweit) holen wir nur wieder uns selbst ab und verwässern bzw. zerreden alles soweit, dass es keiner mehr hören oder lesen will!

Ich würde es deutlich besser finden, wenn ein klarer Slogan, wie „Stoppt den Ausverkauf der Stadt -Gemeinsam gegen Wuchermieten, Verdrängung und Ausgrenzung“ (oder in umgekehrter Reihenfolge oder alternativ mit „Kiezverkauf“ oder „Mietenexplosion“ etc.) dabei rauskommt – Weiteres dann in Unter-Überschrift oder hervorgehoben im Flyer und PM wie PK.

Auch für den Flyer sollten diese Überlegungen gelten. Ich setze mich mit Wilhelm in Verbindung, ob wir noch einen gemeinsamen Vorschlag hinbekommen oder zwei klar beschreibbare Alternativen, die schnell entscheidbar sind. Ruth hat ja auch noch was in Arbeit…

Frohes Schaffen und Solidarische Grüße
Kurt

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