Berlin-Schoeneberg-gegen-Verdraengung-mit-dem-Rad-durch-den-Kiez-06-12-2014Initiative Schöneberger Kiezpalaver
ViSdP: Anke Bähr, Bautzener Str. 5, 10829 Berlin
PRESSEMITTEILUNG
Ruprechts Route
Mit dem Rad durch den Kiez
Gegen Verdrängung, Spekulation mit Wohnraum und Zerstörung der Stadtnatur
Berlin, den 26.11.2014

Im nördlichen Teil des Bezirkes Schöneberg ist die soziale Mischung durch Aufwertung der verschiedenen Wohnviertel gefährdet. Häuser noch im öffentlichen Besitz werden meistbietend an private Investoren versteigert, Mietwohnungen werden in Eigentumswohnungen umgewandelt, Mieten werden durch
Luxussanierungen und durch die sogenannte energetische Sanierung für ärmere Menschen und auch für Normalverdiener unbezahlbar, an die Stelle eines belieben kulturellen Treffpunktes im Kiez soll ein Hotel gebaut werden ohne Nachweis, ob es hierfür einen Bedarf gibt. Auf die Natur wird bei all dem keine Rücksicht genommen. „Wo neue Häuser hingeklotzt werden, beobachten wir die Fällung von alten Bäumen,“ sagt Anke Bähr von der Initiative Schöneberger Kiezpalaver.  „Gewachsene Natur soll seelenlosen Beton-
Freizeitpisten und Neubauten weichen.“

Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, veranstaltet die Initiative Schöneberger Kiezpalaver die „Ruprechts Route“ als Kundgebung Gegen Verdrängung, Spekulation mit Wohnraum und Zerstörung der Stadtnatur. Da das betroffene Gebiet inzwischen sehr weiträumig geworden ist, findet die Tour per Fahrrad statt.

Ruprechts Route
Mit dem Rad durch den Kiez
Gegen Verdrängung, Spekulation mit Wohnraum und Zerstörung der Stadtnatur
Samstag, 06. 12. 2014, Beginn: 14:00 Uhr am Kaiser-Wilhelm-Platz
„Ruprechts Route“ führt exemplarisch an „8 Orte der Verdrängung“ im Schöneberger Norden. An jedem Standort wird über die Entwicklung der drohenden Verdrängung und den gegenwärtigen Stand der Objekte informiert. So sind, zum Beispiel, in der Gleditschstraße 49 bis 69 gegenwärtige Sanierungsmaßnahmen die
Vorboten drastischer Mieterhöhungen. In einem Haus Potsdamer/Goebenstraße haben MieterInnen aufgrund von Wärmesanierung unakzeptable Mieterhöhungen erhalten. In der Katzler/Großgörschenstraße will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) fünf Häuser im Höchstbieterverfahren für mindestens
7,1 Mio. Euro verkaufen. Die teilweise seit Jahrzehnten dort lebenden Menschen werden sich die daraus resultierenden Mieten nicht leisten können. Zudem ist zu befürchten, dass unter neuen
Eigentumsverhältnissen Wohnungen in Eigentum umgewandelt werden wird. Seit 33 Jahren spielen sich Hans Wurst Nachfahren in die Herzen von Jung und Alt. Der neue Eigentümer hat dem Puppentheater am Winterfeldtplatz zum Jahresende gekündigt. Durch die Umgestaltung des Wannseebahngrabens im Rahmen
des Programmes Stadtumbau West wurden bereits wertvolle Grünflächen vernichtet.
Die gesamte Route mit Zeitangaben finden Sie auch im angehängten Flyer
14:00 Kaiser-Wilhelm-Platz – 14:20 Kleistpark – 14:30 Gleditschstr. 49-69 – 14:45 Gleditschstr. 5/ Hans-Wurst Nachfahren – 15:00 Potsdamer/Goeben Str. – 15:15 Kulmer Str. – 15:30 Katzler/ Großgörschenstr/BIMA Häuser – 15:45 Bautzener Str./ Bautzener Brache – 16:00 Crellestr.22/Urwald
Wir bitten Sie, die Veranstaltung anzukündigen und darüber zu berichten. Pressekontakt: Regine Wosnitza, Bülowstr. 52/A6, 10783 Berlin Tel: 0171 – 1935364, Email: wosnitza@ig-potsdamer-strasse.de
Das Schöneberger Kiezpalaver ist aus einer ersten Veranstaltung am 10. September 2014 im Theater OTon- Art unter dem Motto „Stoppt den Kiezverkauf“ hervorgegangen. Seitdem treffen sich circa alle zwei
Wochen Initiativen und Betroffene, um ihre Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu informieren, zu unterstützen und gemeinsame Aktionen zu planen. Jedes Kiezpalaver ist öffentlich. Eingeladen sind alle, die von Privatisierung und Verdrängung in Schöneberg betroffen sind, zukünftig betroffen sein werden und sich
für den Erhalt des Kiezes in seiner gegenwärtigen Diversität einsetzen.
Nächstes Treffen des Kiezpalavers
Dienstag, den 9. Dezember 2014, 19:00 Uhr, P12, Pallasstraße 12, 10781 Berlin