LTO Vitebsk

an das
zuständige Referat im
Auswärtige Amt

via Zentrum für
Internationale Friedenseinsätze
Kerstin Bröring

Berlin,
25.September 2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Folgenden finden Sie bitte meinen

Sekundierungs

Abschlussbericht

LTO Vitebsk, OSCE /
ODIHR EOM Belarus 2016

inklusive:

1. Technischer und organisatorischer Hintergrund der Wahlbeobachtung:

Sekundierung, OSZE, Empfehlungen, Politisierung, Vitebsk

2. Verlauf der Vorwahlperiode:

prohibitive Rahmenbedingungen, Wahlgesetz, CEC Resolutionen, Internet, Wettbewerbfähig- und Sichtbarkeit der Wahlkampagne

3. Verlauf der Wahl

Indikative Beobachtungen während des early votings, homebound voting, Wählerlisten

4. Zusammenfassung und Ausblick

technische Unterstützung, Regionalisierung, sozioökonomische Entwicklung, capacity-building,

Annexes:

  • CEC Resolutionen

  • STO briefing

  • Rally-Report

  • DEC-PEC Pack

  • DEC Wahlergebnisse

  • appraisal

mit freundlichen Grüßen,

1. Technischer
organisatorischer Hintergrund der Wahlbeobachtung

Erwartungsvoll wurde ich vom ZIF als Langzeitwahlbeobacher (LTO) nachnominiert. Mit den Wahlen in Russland und abbauenden Konditionen hatte das ZIF einen Engpass an von ihnen qualifizierten Wahlbeobachtern.

Schnell warf sich die Frage auf, warum die OSZE die Parlamentswahlen
eigentlich beobachtet, nachdem ihr Urteil der Präsidentschaftswahlen
2015 verheerend ausgefallen, der Abschlussbericht verzögert war
und die Empfehlungen nicht zur Umsetzung gekommen waren. Die Antwort war zu finden in der EU, die die Empfehlungen der OSZE ignoriert, die Sanktionen gegen Belarus ausgesetzt hatte und einen Annährungskurs gefahren ist.

Die institutionelle Zerrissenheit setzte sich nicht nur in der deutschen
Politik – einerseits als Vorsitz der OSZE andererseits als treibende
Kraft eines Annäherungskurses – sondern auch in der Mission
fort. Die Missionsleitern, die italienische Menschenrechtsanwältin
Tana
de Zulueta warnte entsprechend zu Beginn des zweiten LTO-Treffens ob des Drucks auf die Mission, wenigstens geringfügige Verbesserungen in dieser Wahl zu konstatieren.

Die Spannungen wurden als durchaus positiv empfunden, weil sie der
Mission über die technische Einfachheit hinweg eine konstruktive
politische Dimension verliehen. So wetteiferten die Anhänger
eines normativen Puritanismus mit jenen eines internationalen
Konstruktivismus, um technische Detailfragen und einer Entwicklung
der Wahlbeobachtungsmethodik.

Gleichzeitig stellten diese strukturellen Spannungen neue Herausforderungen an die Mission, insbesondere an die Personalpolitik und ihre Mitglieder dar. Wie viele andere, wurde ich als vermeintlicher Neuling der OSZE Langzeitwahlbeobachtung mit einer routinierten LTO geteamt, was die Möglichkeiten der Weiterentwicklung der Wahlbeobachtungsmethodik einschränkte. Es ist zu bemerken, dass die technischen Fähigkeiten eines LTOs minimal sind, mit mehreren Einsätzen die Gefahr der Betriebsblindheit sowie der Befangenheit einsetzt und mit dem Alter vielleicht eben doch auch manchmal die
Leistungsfähigkeit ein bisschen nachlässt.

 Ich empfehle, anstelle konsequent vermeintliche LTO Neulinge mit
routinierten LTOs zu teamen, eher Menschen zusammen zu teamen, die
sich von ihrem Habitus her ähneln. Das mag zu Lasten einer
methodischen Objektivität gehen, ist jedoch durch die
Partikularismen der Missionen gerechtfertigt. Die Vorteile einer
intensiveren Begegnung mit dem Teampartner wiegen jene eines breiter
gefächerten Austauschs auf.

 

Ich
wurde in Vitebsk stationiert, welches ein wunderschöner Ort von
etwa 300.000 Einwohnern im Nordosten von Belarus ist. Als Marc
Chagall Stadt ist es ein gewisses kulturelles Zentrum mit
historisierender Fußgängerzone und alljährlichem
Musikfestival. Das Umland zählt zu den am dünnsten
besiedelten Regionen Europas. Als solches sollte es sich auch
als eine eher konservative Region darstellen, in der Wandel im
politischen System, der Gesellschaft und Ökonomie, oder auch der
technischen Verwaltung erst verzögert einsetzen mag.

2. Verlauf der
Vorwahlperiode

Die
exekutiven und gesetzlichen Rahmenbedingungen erlauben keine für
die Demokratie bedeutsame Wahlen. Solange das Versammlungsrecht, das
Recht auf freie Meinungsäußerung und weitere fundamentale
Freiheiten nicht umgesetzt sind, ist es müßig von
demokratischen Wahlen zu sprechen. Von gesetzgeberischer Seite ist
hier einiges zu tun, wie immer wieder angemahnt wird. Doch wenn das
Parlament in seiner Handlungsfreiheit derart eingeschränkt ist,
kann von dieser Seite wenig erwartet werden, so dass den Wahlen eine
zusätzliche Bedeutungslosigkeit zugeschrieben werden kann.

Änderungen
im Wahlgesetz seit 2012 beziehen sich auf

  • die
    Vereinfachung eines absoluten zu einem relativen
    Mehrheitswahlsystem: Eine reine Effizienzsteigerung auf Kosten des
    Politischen. Nicht dass, das absolute Mehrheitssystem irgendetwas an
    dem Verlauf der Wahl in Vitebsk geändert hätte, wo alle
    “gesetzten” Kandidaten mit großem Abstand (80%)
    gewonnen haben.

  • den
    Versuch einer größeren Regulierung der Wahlkommissionen,
    der allerdings effektiv zu einer größeren Intransparenz
    führt: “Initiativgruppen”, in einem Verständnis
    ab 10 Bürger, die sich zusammen tun, um politisch aktiv zu
    werden, können in Wahlkommissionen partizipieren. Tatsächlich
    konstituieren sich diese Initiativgruppen (wenn überhaupt
    formal) adhoc, topdown und instrumental, um das Verbot der
    Mehrfachmittgliedschaft in p
    ublic
    associations

    in Wahlkommissionen zu umgehen,
    1
    oftmals erst nach der individuellen Nominierung.

  • die
    obligatorische Mitgliedschaft in Wahlkommissionen von politischen
    Parteien mit “beratender Stimme” (Art.42): Art. 42 des
    Belorussischen Wahlgesetzes COMM – wie auch jener des Vertrags der
    Europäischen Union sowie der §42 des Berliner
    Bezirksverwaltungsgesetzes – ist die Antwort auf die Frage nach dem
    Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. ECOMM erlaubt politischen
    Parteien die Teilnahme an Wahlkommissionen mit “beratender
    Stimme”

In
der Praxis hat sich die Umsetzung dieses Artikels als exemplarisch
erwiesen: Dem Aspirant von der Belarusian Popular Front (BFP, eine
der regierungskritischen Parteien) in Vitebsk mussten von LTO Seite
erst sehr suggestive Fragen gestellt werden, bevor er die
Möglichkeiten dieses neuen Gesetzesvorstoß überhaupt
begriff. Weder die lokalen Angestellten noch das ODIHR Wahlwörterbuch
kannten die Begrifflichkeit. Zwei Wochen später – am Montag nach
der Wahl – hatte der Aspirant sein Recht durchgesetzt: Für noch
eine Sitzung war er Mitglied der Wahlkommission. Als solcher saß
er jedoch unter den Zuschauern, und war nicht eingeladen, an der
etablierten Arbeitsgruppe mitzuarbeiten, die sich um die Beschwerden
kümmern sollte. Immerhin wurde seinem Antrag auf Umstellung der
Tagesordnung, erst Beschwerden dann Protokollgenehmigung, statt
gegeben.

  • Beschwerden
    an die lokale (
    district
    /
    consituency)
    Wahlkommission konnten in dieser Wahl zum ersten Mal vor der
    regionalen Wahlkommission weiterverfolgt werden: Das mag eine
    gewisse Transparenz in die konventionell statt findenden de facto
    Absprachen gebracht haben, funktional beförderte es jedoch nur
    das Querulantentum. Ein Mitglied der Kommunistischen Partei in der
    regionalen Wahlkommission äußerte sein Verständnis
    für die Deregistration eines seiner Kandidaten. Auf die Frage,
    warum er dann trotzdem das Gericht damit behelligte, antwortete er:
    “Wir kämpfen immer bis zum Ende.”

Aus
der Beobachtung in Vitebsk konnte das Wahlgesetz nur bedingt
Verbesserungen in der Wahladministration erbringen.
2
Eine konsequente Umsetzung der CEC Resolutionen auf der Basis der
Empfehlungen der
inter-agency
working group

an den OSCE / Venice Commission Empfehlungen, scheint mehr
angebracht. Die Herangehensweise, die tatsächlichen
Beobachtungen vor Ort konsequent diesen Empfehlungen und Resolutionen
gegenüber zu stellen und sie daran zu messen, fand leider erst
spät und unzureichend Anwendung.
i

Eine
bedeutsame Innovation der Wahl war der Einsatz des Internets, nicht
nur für Kampagnen und Mobilisierung der politischen Akteure, für
das es Verwendung fand. Die Mission und OSZE haben diese Möglichkeit
erst langsam erkannt und unzureichend adressiert. Die
Medien-Analystin ging gegen Ende der Mission zu einem Workshop in
Brüssel zu Social Media Monitoring, jedoch wurde zu wenig Input
aus dem Feld befördert. In Vitebsk haben wir versucht, eine
halbe Stunde täglich für gezieltes Webseiten Monitoring
aufzubringen, doch ohne operative Unterstützung scheiterten am
produktiven Output.

Dabei
haben die Veröffentlichungen zur Wahladministration auf den
Webseiten der lokalen Administration am weitest reichenden zu einer
Verbesserung in der Transparenz sowie einer Kampagnenfähigkeit
beigetragen: So wurden nicht nur die Komposition der Wahlkommissionen
im Internet veröffentlicht sondern teilweise auch die
öffentliche Auftritte der Kandidaten und deren Kampagnenfunds.
Verwirrung gab es allerdings auch bezüglich der Zuständigkeit.
Denn die Veröffentlichung der Wahlinformationen im Internet
unterliegt der lokalen Administration, welche sich in Vitebsk in das
Exekutivkommittee der drei
City-rayons
und der Munizipalität aufteilt. Die Demarkation der vier
innerstädtischen Wahlbezirke ist jedoch wieder eine andere.
Wohingegen also zunächst wie in den ländlichen
Rayonen
in den City-
Rayonen
Unterseiten angelegt wurden, waren später die Informationen auf
Munizipalitätsebene zusammen getragen. Das macht durchaus Sinn,
die Umstellung hat allerdings nicht gerade zur Transparenz
beigetragen sondern Herausforderungen an den Informationsfluss
gestellt. Zu bemängeln ist außerdem, dass die
Informationen oft nicht computerlesbar aufbereitet wurden, sondern
als proprietäre Dokumente verlinkt wurden, was einem
zuverlässigen Monitoring abträglich war. Ansonsten
beförderte Google eine gute und handhabbare Übersetzung aus
dem Russischen.

Im
folgenden ein Auszug aus einem für die Mission angefertigtem
Assessment von mir zur Wettbewerbfähig- und Sichtbarkeit der
Wahlkampagnen. Angehängt außerdem ein sogenannter
Rally-report. Sie zeigen die Herausforderungen auf, die politischen
und administrativen Dynamiken adäquat mit den konventionellen
Mitteln der Wahlbeobachtung beurteilen zu können.
ii

Vitebsk-Gorki
DEC 17

(one of two constituencies within the city rayon of Pervomaisky
district): None of the candidates was visible as to catch the
attention of the Team in any way, although all five have dully
done their media programme. No information on rallies or “meet
the voters” events.
Tatiana
Starinskaya

of the “Regional Center of Social Services in the
Pervomaisky District” won with 73.3 percent of 46,493 votes
(turnout at 72,1 percent, at more than 10 percent homebound
votes)

Vitebsk-Chkalovsky
DEC 18

(one of two constituencies within the city rayon of Pervomaiski
district): None of the
other
five

candidates, was visible as to catch the attention of the Team,
although they apparently all dutifully did their media programme
caught the attention of Team.

Sergey
Zanko of the Obstetrics and Gynecology educational institutions,
“Vitebsk State medical University” won the constituency
with 79.4 percent of 40,280 votes (turnout at 60,1 percent) 

Tatiana
Sevierynets caught the Teams attention as a champion of the UCP.
Had travelled to Vilnius to take part in a TV debate. Is held in
high esteem by members of the OEC establishment. With 1079 votes,
came third behind the candidate of the Communist Party

Vitebsk-Zheleznodorozhny
number 19: includes parts of the Oktiabrsky rayon.
“Traditionally” sends the nominee of the Railway
branch to Parliament. 

The
nomination of three more candidates were rejected, including one
of the Liberal Democratic Party

Vadim
Kuzmin of “Fair World” caught the attention of the
Team as competitive member of the party and within the network of
activists. Remained in view because of his scandals.

Anna
Kuchinskaya of the Belarusian Patriotic Party is the only
candidate in this constituency who didn’t turn up for the
TV debate and could not be seen or found by the Team.
Nevertheless did she come second.

Georgy
Stankevich, highschool teacher is the only candidate in the AoO
who has been successfully registered on signature collection
alone. He has been seen with the activists but otherwise eludes
observations by the Team.

Vladislav
Titov of the Communist Party featuring some very young candidates
did a decent job during the TV debate but is nothing to write
home about. 

Vasily
Chekan, nominee of the Railway branch was the only candidate in
Vitebesk who was visible – at least when going out looking.
Let himself be celebrated by BRSM. Won with 77,9 per cent of
56,103 votes (turnout at 87,1 percent, at more than 10 percent
homebound votes) 

Elena
Shabunia has been seen by the team as a brave activist of
Christian Democracy

Vitebsk
Oktyabrsky
DEC 20

Alexander
Tsetsocho. the only incumbent candidate in our AoO was found
preparing for campaigning without audience after Belaya Rus
alerted him regarding our observation. Won with 76,9 percent of
52,621 votes (turnout at 84,2 percent with more than 60 percent
early voting)

Irina
Yaskevich, seen as experienced activist and frontwomen of
Christian Democracy. Her campaign activities have been seen as
going largly unheard. 

Gorodok
(& Shumilina, Vitebsk-rayon)
DEC
21

Victor
Mirosh of the poultry broiler factory, quite present in the
constituency and on the rayons webpages. Won with 63,4 percent of
56,345 votes (turnout at 87,4 percent with almost 20 percent
homebound and more than 50 percent early voting)

Valery
Semashko
of
the Belarusian Patriotic Party known to have been campaigning.

3. Verlauf der
Wahl

Die
vorangegangene Tabelle indiziert auch das eigentliche Problem der
Wahladministration, das sich an einer aufgeblasenen Wahlbeteiligung
misst: Konsequent wurden in vielen Wahllokalen die Wahlbeteiligung an
den Tagen des
early
votings

hoch gerechnet.

Follow-up
and further monitoring is recommended:

Indikationen
während des
early
votings

waren…

  • Insbeondere
    Beobachtungen in dem DEC-Wahllokal 17-20, wo, von der Wählerliste,
    deren Zahl vom Vorsitzenden mit glatten 2000 gegeben, die selbe Zahl
    an empfangenen Wahlzetteln genannt wurde;

  • Die
    dokumentierten 514 Wahlzettel in der Urne, eher wie 200 erscheinen
    (vgl. Bilderreihe):

  • Dass
    die Wahlbeteiligung über die Tage hinweg eine ungewöhnliche
    Homogenität aufwies;


nur teilweise und unzureichend reflektiert in den
Beobachtungsberichten während des Wahlsonntags. Tatsächlich
und nur auf Nachforschung mit Unterstützung des von der
parlamentarischen Versammlung des Europarats Entsandten hin, konnten
die Beobachtungen im DEC-Wahllokal 17-20 vom LTO Team bestätigt
werden.

Die
Indikatoren wurden jedoch bestätigt, als der BPF Repräsentant
während der DEC 18 Sitzung am Montag, den 12.09. eine
Nachzählung aus diesen Gründen forderte. Die Forderung
wurde abgeschmettert, obwohl das Argument, dass 500
homebound
Wähler gar nicht alle in einem Tag besucht werden könnten,
unangefochten blieb.

Des
Weiteren, die Beobachtungen des Teams während des
early
votings

indizierten eine eher niedrige Zahl an
homebound
Wähler. Einige Gesprächspartner erklärten, dass es
“tradierte” Belorussische Praxis sei, die Zahlen des early
voters aufzublähen, um sie ggfl. später hinzuzuzählen
– oder aber
homebound
wählen zu gehen, um die Zahlen aufzublähen – sollte die
Notwenigkeit gegeben sein.

Die
im Pervamaiski
rayon beobachtete Praxis erreichte eine neue Dimension als die Zahlen
für
homebound
Wähler in anderen Wahlbezirken und Wahllokalen einsichtig
wurden. Für den Wahlbereich 21 ist der
homebound
Wähleranteil bis zu 20% hoch und weist eine direkte Korrelation
mit der Wahlbeteiligung auf.

Es
ist bedeutsam, dass das LTO Team keine signifikante Zahl an
homebound
Wähler während des
early
votings
verzeichnete.
Im Gegenteil: Sie mussten in der Großzahl am Wahlsonntag
hinzugekommen sein! Zusammen mit dokumentierten Unzulänglichkeiten
und Unregelmäßigkeiten mit dem Wählerregister, das –
entgegen zahlreicher Zusicherungen – in der Regel nicht vor dem
26.August bzw. vor dem Beginn des
early
votings

– aktualisiert wurde – eine größere Transparenz und damit
Vertrauen in die Wählerlisten und jeden Bürger und jede
Bürgerin die selbe Chance zu gewähren, an der Wahl
teilzunehmen – muss oberste Priorität eines jedes weiteren
Engagement in Belarus sein.

4.
Zusammenfassung und Ausblick

Einer
wiederkehrenden Legende zufolge, kommen Besucher aus der ehemaligen
Sowjetunion gerne nach Belarus und meinen nostalgisch, “so haben
wir uns die Sowjetunion immer gewünscht. Die relative Apathie
des Regierungsapparats wird als die Erkenntnis beurteilt, dass da
Land nicht nachhaltig entwickelt.

“Real-Gesellschaft-konstituierende
Rahmenbedingungen erlauben es nicht in Belarus die konventionellen
Kriterien der 20-jährigen Wahlbeobachtungsmethodologie
anzuwenden. Statt dessen wird empfohlen, jene derart weiter zu
entwickeln, dass sie an einem programmatischen, pan-europäischen
Engagement teilhaben kann.

Das
Wahlrecht ist ein pragmatisches Mehrheitswahlrecht, das eine
basisorientierte Regionalisierung verfolgt. Technische Unterstützung
möge an dieser Stelle intervenieren, mit den Zielen:

  • Pluralismus
    in der Exekutiven zu befördern – es braucht Menchen mit
    Verantwortung;

  • Regionalisierung
    zu betreiben – durch “globale Partnerschaften” (SDGs,
    Engagement Global);

  • die
    Entflechtung der (ehemals verstaatlichten / vergesellschafteten)
    Konzerne für eine marktorientierte Wettbewerbsfähigkeit zu
    betreiben;

  • soziale
    Sicherheit gewähr leisten;

  • SMEs
    befördern durch Netzwerken,
    best
    practices
    ,
    capacity-building
    und Marketing (
    campaigning)

Belarus
ist ein sehr homogenes Land, das entsprechend sensibel auf soziale
Veränderungen reagiert. Aggregiert wird diese Gefahr durch ein
dünnes Nationalbewusstsein in der geopolitischen Pufferzone.
Regionalisierung ist ein mitigierender Faktor.

Langzeit-Wahlbeobachter
der kommenden Lokal- und Regionalwahlen monitoren und evaluieren das
technische Unterstützungsprogramme. STOs machen die
konventionelle quantitative Erhebung. Idealer Weise würde deren
Nominierung Strukturen der kommunalen Partnerschaften und / oder der
Zusammenschlüsse von Wahladministratoren. Ein Schwerpunkt liegt
auf der gesamtheitlichen Integration des Internets und der Sozialer
Medien.

Es
möge das Momentum genutzt werden, erstens um mit einem t
echnical
assistance Programm
,
die Verbesserungen in der Wahladministration zu verstetigen, indem
c
apacity-building
für Wahlakteuren angeboten wird; zweitens damit insbesondere ein
confidence-building
Angebot zu schaffen; und drittens möge die Wahlbeobachtung der
OSZE auf ihre Stärke des bürgerlichen Austauschs und
Begegnung bauen, insbesondere im Hinblick auf die kommenden
Regionalwahlen.

Für
Vitebsk besteht ein w
indow
of opportunity

in der Promotion als Chagall-Stadt. Die operativen Herausforderungen
spiegeln Belarus strukturellen Schwäche.

1Wahlkommissionen
sollen zu mindestens 1/3 aus Mitgliedern von public associations
(inklusive politischer Parteien) bestehen, aber aus höchstens
einem jeweils. Außerdem sollen sie aus nicht mehr als 1/3 aus
Angestellten der Verwaltung bestehen, aus denen in der Praxis jedoch
Lehrer und viele öffentlich Angestellte herausgerechnet werden.

2ein
weiteres Beispiel war der Fall eines Kandidaten, der vor Gericht
unter Beobachtung der LTOs verhandelt wurde, weil jener in Protest
darüber, dass seine Verurteilung auf dem offiziellen Wahlplakat
erwähnt wurde, dieses beschmiert hatte. Der Fall wurde
letztlich abgeschmettert, bezeichnender Weise jedoch nicht in
Anwendung des Wahlgesetzes sondern allgemeines Verwaltungsrechts.

iNotes
und Annexes

Eine Auseinandersetzung mit und ein
Beurteilung der Resolutionen gemäß
http://rec.gov.by/ru/Elections-PPNS6-Materials
fand nicht statt.

Improvements of electoral procedures in Belarus in
line with the OSCE/ODIHR recommendations

Based on the results of the work of the Interagency
Expert Working Group on electoral issues and ahead of the
forthcoming parliamentary elections in Belarus the Central Election
Commission (CEC) of the Republic of Belarus has decided on the
following procedural changes in line with the OSCE/ODIHR
recommendations:

  1. Candidatures nominated to the election commissions
    will be discussed at the sittings of the bodies responsible for the
    formation of election commissions and the decision on each nominee
    will be taken by preferential voting (ref. recommendation 4);

  1. Decisions of the election commissions regarding
    electoral disputes will be made public on the Internet, inter alia
    on the CEC website, as well as websites of the relevant regional
    authorities (ref. recommendations 13, 26, 30);

  1. More substantive safeguards concerning ballot boxes
    safety throughout early voting will be applied, e.g. the CEC
    recommended precinct election commissions (PECs) using single-use
    plastic seals for ballot boxes (ref. recommendations 10, 27);

  1. International observers, as well as local observers
    who are accredited with relevant territorial election commissions
    (TECs), will be allowed to be present at TECs premises to observe
    handing over of the PECs’ protocols on the results of the
    polling station voting (ref. recommendations 9, 29);

  1. Observers during early voting and election day voting
    will be entitled to get information on the number of voters on the
    voter list, as well as on the number of voters who have received a
    ballot (ref. recommendations 9, 10);

  1. The CEC has determined the place for PECs members and
    observers during the count of votes so that to allow for a clear
    observation of the counting procedures (ref. recommendations 9,
    11);

  1. The CEC has also recommended local authorities to
    allow candidates and their proxies to hold election campaigning in
    any public places except for those included in the list of places
    where public events are prohibited in general
    (ref.
    recommendation 3).

All of the above mentioned changes have been
introduced by the CEC decisions and included in methodological
guidelines and training materials prepared by the CEC for TECs and
PECs. They have been made available on the CEC website.

The Interagency Expert Working Group on electoral
issues will resume its work after the parliamentary elections to
consider possible further improvements in the electoral legislation
of Belarus in line with the OSCE/ODIHR recommendations.

iiEs
bleibt nachzutragen, die Rolle der p
ublic
associations
,
insbesondere die Gewerkschaften unter der Föderation der
Gewerkschaften. 77% der Bevölkerung ist Mitglied dieses
alt-sowjetischen Organisation.
Belaya
Rus

hingegen versucht sich mit dem Roten Kreuz zusammen den Sozialsektor
in Belarus zu sichern. Die ehemalige Komsomol-Nachfolgeorganisation
BRSM hat sich noch besser zu positionieren.

Letztlich
die Poster-Fälle, die für diese Wahl für jeden
Kandidaten von der Wahlkommission bestellt wurden. Ein
Favoritenkandidat beschwerte sich, dass seine Zeit auf dem Oblast
Council keine Erwähnung fand. Kuzan, ein Kandidat von “Fair
World” in DEC 19, beschwerte sich, dass seine Verurteilung
COMM
für’ Mitnehmen seiner Zahnbürste aus der Wohnung seiner
Ex-Frau
ECOMM
Erwähnung fand.

Politik der Ästhetik

Ich spreche ja ungern von Ideen – wegen des inflationären Gebrauchs, der oftmals vorgibt, Ideen produzieren zu können. Und weil ich Ideen für monolythisch halte: Gedankenblitze, die eine adhoc Intervention darstellen, und nichts mit nachhaltigen Lösungen zu tun haben. – Statt dessen spreche ich lieber von Vorstellungen, die ich habe, Vorstellungen, wie Dinge sein könnten… Auch nicht zu verwechseln von Visionen, die wiederum erst einmal explizit in keinem wirkungsvollen Zusammenhang mit der Realität stehen…

Nun hatte ich gestern aber mal zugegebener und ausgesprochener Weise eine Idee. Und zwar eine Antwort auf die Frage: “Wie kann man nur so bescheuert sein, Landesvorsitzender der Piraten Berlin werden zu wollen?” Die Antwort, auf die ich gestoßen bin ist, “ich bin ein Ästhet.”

Sie folgt dem Ausschlussprinzip: Es gibt keinen affirmativen rationalen Grund, Landesvorsitzender der Piraten Berlin werden zu wollen. – Vielleicht gibt’s ja Menschen, die sich einen persönlichen Vorteil davon versprechen, Landesvorsitzender zu sein. (Bruno Kramm wird schon seinen Vorteil aus der Popularität gezogen haben.) Oder aber die Position bedient einen Narzissmus, wie er in der Gesellschaft um sich greift… All das sind Gründe, die keine Qualtitätskriterium für die Aufgabe des Parteivoritzenden sind.

Tatsächlich entzieht sich die Position des Landesvorsitzender der Vernunft. So wie eine starke Strömung innerhalb der Piratenbewegung zum Zuammenklappen der Partei geht. Oder wie wir auch schon immer gesagt haben, “oh, der Vorstand ist nur der Form halber da, hat nichts zu sagen und Politik wird von der Basis bzw. den Menschen gemacht.” Die ureigene Aufgabe des Parteivorsitzenden ist aber eben nach wie vor, die formgewordene Partei zu verteidigen.

Ebenso wie es irrational war zu denken, mit dem Gewinn von ein paar Sitzen in den Länderparlamenten mischen wir jetzt mal die Politik in Deutschland auf, ebenso irrational ist es, diesem Haufen von Möchtegern-Politikern vorstehen zu wollen.

Bislang sind wir der Sinn-Frage mit dem Empirizismus entgegen getreten. Die Frage, “warum machen wir diesen Scheiss eigentlich,” wurde mit einem Schulterzucken beantwortet: “Frag nicht, mach einfach.” Solange genug Leute dabei waren, die dem Anspruch an Basis-Entscheidungen Genüge getan haben, ging das vielleicht noch – auch wenn ich selbst diese Mechanismen in Frage stellen wollte. Inzwischen sind wir aber offensichtlich an einem Punkt, an dem die Arbeit an einem politischen Programm der völligen Willkür gleicht.

Ich gebe ein Beispiel: Auf der letzten LMVB in 2015 wurden zwei Programmpunkte vorgestellt: Zum einen eine berliner Landwirtschaftspolitik zu bekräftigen, zum anderen die Forderung, auf der Basis der Erfahrungen des Drugstores, den Verkauf von öffentlichem Eigentum zu stoppen. Letzteres fand Eingang in das Wahlprogramm, obwohl die programmatische Logik schlichtweg falsch war, ersteres nicht. Diese Entscheidungen können nur mit persönlichen Gefälligkeiten und Kapazitäten erklärt werden. Der Empirizismus

Es bedarf neuer Paradigmen!

Ein Problem der zeitgenössischen Politik als gesellschaftlichem Ordnungsprinzip ist, dass der Empirizismus als einzige Alternative eines gescheiterten, weil beschränktem und undemokratischen, Rationalismus gesehen wird. Der Normativismus kennt jedoch außer dem Rationalismus ebenso das ethische / moralische Argument, sowie das ästhetische. Wenn das ethische / moralische Argument als Basis der Politik – oder zumindest unserer Politik – abzulehnen ist, so bleibt das ästhetische. Moral ist ein antiquiertes Konzept, dessen Bedeutung die Kirchen versuchen, als Ethik über die Zeitenwende zu retten. Zu einem gewissen Grad tun sie gut daran, aber: “Religion ist [eben] Privatsache” und nicht öffentlich, wie die Politik ureigenst.

Die Ästhetik hingegen ist uns Piraten bedeutsam. Ein erstes Brainstorming:
– Die Arbeit des Kunstsquats war über die letzten Jahre hinweg eine der produktivsten;
– Es fällt uns leicht, Einigkeit zu erzielen zu den Aktionen des Instituts für politische Schönheit;
– “Resonanz” (Rosa) ist ein brandaktuelles, ästhetisches, politisches Argument;
– “code is poetry”;
– “Harmonie,” ein ästhetisches Argument – wird verfolgt;
– auf unsere Plakate sind wir stolz;
– Subversion ist ebenso ein ästhetisches Argument…

Was lässt sich entsprechend für eine Politik der Ästhetik ableiten?

– sie ist tolerant und pluralistisch;
– die Ästhetik liegt im Handeln und der Wirkung und spricht für sich selbst…

Die Papyrus Rolle

Ich denke, diese Seite braucht zunächst einen Sinn und Zweck. Der Sinn ist gemein.

HerrschaftslosHerrschaftslos Herrschaftslos

Als der Wal übergewichtig wurde, ging er ins Meer zurück. (Dort wurde er zum Delfinen.) Machen wir es ihnen gleich: Schwämmen wir die Welt mit Geld!

CEP des hobos glocales gGmbH

Verbandokratie… – die Rache der Junker / die Rückkehr der Aristokratie…

stattdie #statt/dt Zeit-,…ung #infofrei

alternative Zeitung

ohne Zeitplan, ohne Plan, ohne Ambitionen auf Fortschritt

#infofrei ist die Freiheit von/der Information… in der Kommunikation…

Daten -> Information -> Wissen -> Verstand

persoenlich, privat, oeffentlich

path5794

g5798

subversion2

SumAL

Stopped den SteP

g5911

Pazifisten

syndikalismu

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BVMicks

feiertag

zueigenmachen

Auf wiederholten Wunsch, meine Rede heute im Stattentwicklungsausschuss

50 vom LaGeo = 750.000 Umsatz pro Monat.

Meine Ablehnung der beiden Bauvorhaben ist bekannt. Ich bin zu der Meinung gelangt, dass im Außenbereich keine B-Pläne festgesetzt werden sollten.
Das entspricht der Prämisse, “Innenentwicklung vor Außenentwicklung,” deren Interpretation in der Begründung auch dieses B-Plans zum ehemaligen Güterbahnhof Wilmerdorf zu kurz greift.
Die Außenbereichflächen in unserem Bezirk stellen wichtige Vorhalteflächen dar, in einer Zeit, in der es faktisch nicht möglich ist, die Bedarfe mit dem für eine B-Plan-Festsetzung nötigen Zeithorizont treffsicher zu ermitteln.
Ich weiße darauf hin, dass die Prognosen aus den 90er Jahren eine Bevölkerungszahl von 4mio für das Jahr 2010 vorhersahen;
Die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung sind prinzipiell und tendentiell nach oben verschoben, weil sich die Wirtschaft selbstverständlich eine “wachsende Stadt” wünscht und Optimismus in der Baubranche verbreiten muss. Dass die Realitäten andere sind, stellt sich exemplarisch an der Verzögerung des BER dar und die damit ausbleibenden Investitionen.
Weil die Bedarfe über einen derartigen Zeithorizont nicht ermittelt werden können, bastelt die Politik – kurzsichtig auf die nächste Wahl schielend – in ihrer anderweitigen Orientierungsloigkeit an immer neuen Instrumenten, um die Wähler kurzfristig still zu halten. So haben wir in dieser Wahlperiode alleine drei derartige Instrumente kommen und gehen sehen: den STEP Wohnen, die Strategie 2030 und nun die Strategie 2.0 – welche ironischer Weise insbesondere auf die Wirtschaft zielt, die eigentlich schon von 4.0 spricht.
3-20140514-Ausschprotokoll-StEP-TOP-3.1-M16a

DSC_2005 der vorliegende B-Plan ist beispielhaft für die Probleme, die sich aus dieser Diskrepanz zwischen politischer Kurzsichtigkeit und Realitäten vor Ort ergeben: Das Planungsrecht sieht unzweifelhaft vor, dass 1. die Bereichsentwicklungsplanung die Flächennutzungsplanung informiert. 2. die Flächennutzungsplanung wiederum den Bebauungsplan bestimmt. Die Flächennutzungsplanung, die dergestallt interpretiert wird, dass sie eine Bebauung ermöglicht, wurde in dem vorliegenden Fall nicht aus dem Bereichsentwicklungsplan entwickelt, sondern ist einzig getrieben von den persönlichen Ambitionen des ehemaligen SPD-Politikers Baldow, der mit seinem seinerzeitigen Antrag DRS 0379/XVIII,

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zunächst die ehemalige Fraktionsvorsitzende Ahlhof, dann ihren Betthupfer Oltmann und zwischenzeitlich das Stadtplanungsamt vor sich hertreibt. – ich gebe zu Bedenken, dass sich das Bezirksamt seinerzeit viel Zeit ließ, den einfachen Antrag zu bescheiden – und das auch eher widerwillig.
Es ist Zeit, dass sich die SPD von diesem Erbe emanzipiert und beispielsweise auf ihr traditionelles Klientel des Sports hört, die in eben seit Jahren eine Vorhalte- und Ausgleichsfläche sehen.
Seit den Jahren, da die Politik es für opportun erachtete, von dem Verkauf öffentlichen Eigentums sich zu entfernen hin zu “Wohnungsbau”, hat sich ein schleichender Paradigmenwandel vollzogen,

  • von Innenstadtverdichtungsquatsch zu “Innen-vor Außenentwicklung”
  • von pauschal Bau und Wohnungen hin zu “sozial verträglichem” Wohnungsbau
  • von dem Mantra “kleinere Wohnungen” hin zu einer Affirmation auch “größerer Wohnungen” – ich beziehe mich dabei auf die Abwägung im B-Plan Bautzener Brache
  • neuerlich beginnt sich die Einsicht durchzusetzten, dass die Geflüchteten- und Migrationsfrage eben auch eine städtebauliche Problematik darstellt und insbesondere und explizit eine Aufgabe der Bauleitplanung ist, die hier – fahrlässig, also zu Lasten des Vorhabenträgers oder grob fahrlässig, also zu Lasten der Verwaltung – ignoriert wurde.

Das alles illustriert, wie die Verwaltung von falschen Voraussetzungen ausgeht, wenn sie der politischen Vorgabe der “wachenden Stadt” wider besseren Wissens folgt. Wir haben, wollen oder brauchen keine “Wachende” Stadt, sondern eine “dynamische”: Wir begrüßen die Dynamiken dieser Stadt und dieses Bezirks und bekräftigen diesen indem wir uns die Möglichkeiten offenhalten, unsere Vorhalte-, Ausgleichs-, Brach und Freiflächen situativ zu nutzen.
Sie sind gewarnt, dass ich ein Normenkontrollverfahren einleiten und Ihnen damit den B-Plan um die Ohren hauen werde.
Eine Festsetzung kann nicht statt finden, weil die Einwender_innen noch nicht “informiert” wurden und die Beteiligung der Öffentlichkeit nach §3(2) als noch nicht abgechlossen betrachtet werden kann. Geheilt werden kann, indem Sie den Antrag auf Einwohnerversammlung bescheiden.

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Juni #statt

Friedenau, 12.06.2016

Freunde und Mitstreiter,

am 08.06.2016 war das Güterbahngelände Friedenau auf der Tagesordnung der Ausschusssitzung für Stadtentwicklung. Mit einigen unserer Mitstreiter waren wir anwesend. Dies war auch von anderen Initiativen der Fall (z.B. Bautzener Brache). Interessant war auch, dass in einem anderen Projekt des Stadtentwicklungsamtes Landschaftsarchitekten ihre Freiflächengestaltung vorstellten. Genau darin liegt im Fall des Bahngeländes das Versäumnis!

Bereits vor/mit Beginn der Sitzung wurde durch mich unser grüner Bürgerbrief den Anwesenden in die Hand gegeben, der von den anwesenden Ausschussmitgliedern und den Besuchern der Sitzung gern angenommen wurde. In den Reihen der SPD-Verordneten wurde der Brief bereits während der Sitzung gelesen. Mit Beginn der Sitzung wurde durch mich bei dem Sitzungsleiter (Hr. Janke) um ein Rederecht zum Tagesordnungspunkt Gueterbahngelände gebeten, das mir nach Aufruf des Tagesordnungspunkts ohne Widerspruch eingeräumt wurde.

Deutlich vernehmbar konnte ich erklären, dass es sich in der immer wieder behaupteten 4jährigen Bürgerbeteiligung um eine Scheinbeteiligung handelte, in der lediglich die Wahl zwischen Bebauung und Bebauung propagiert wurde und die Grundfrage zwischen Freiflächenentwicklung als “Freifläche” und Alternative zu Bebauungsvorstellungen gar nicht gestellt wurde; sämtliche Voten für den Erhalt und die Entwicklung der Freifläche als Freiflächei wurden in den Abwägungen ignoriert und übergangen.

Darauf konnten ebenso deutlich vernehmbar unsere Kernargumente artikuliert werden (dringender Grünflächenbedarf aufgrund des immens hohen Defizits, klimatologische Bedeutung wegen drohender Aufheizung der städtischen Umgebung, Einfügungsgebot für Neubauten). Von anfänglich geringfügigen Beschmunzlungsversuchen abgesehen, wurde meiner komprimierten Darstellung der BI Bahngelände Friedenau höchste Aufmerksamkeit geschenkt und aus den Reihen der Besucher mit Anerkennung und Zustimmung bedacht.

Ursprünglich sollte die Bebauungsplanung – obwohl die gesamte Einwendungsbearbeitung noch offen ist – unmittelbar an die BVV zur Bebauungsbeschließung (Feststellungsbeschluß) im Juni! weitergeleitet werden, was durch den Verordneten Hr. Ickes als Ruck-Zuck-Verfahren bezeichnet [und dafür von der Stadträtin Klotz unbotmäßig beleidigt – Anmerkung meiner einer] wurde.

Inzwischen wurde jedoch die Weiterleitung an die BVV auf jeden Fall bis Juli vertagt. Offensichtlich ist dies ein Punktgewinn für unsere Sache, wobei die Rechtslevanz der Einwendungen und der daraus folgenden Klagemöglichkeiten durch das Bezirksamt offensichtlich unterschätzt wird. Über weiteres Handeln muss man nachdenken, Rückmeldungen sind wie immer willkommen.

Da die Rechtmäßigkeit auf unserer Seite ist, mit unverändertem Ja zum Erhalt der Freifläche und deren Entwicklung Bahngelände Friedenau – 100% Grün
m. gill u.a.

Resonanz uncovered

Im weiteren zu den Juni-“Blättern” im Zeichen von Graeber und insbesondere der Resonanz:

“die politisch-administrative Ordnung… als eine zivilgesellschaftliche Resonanzzone… erfahren”
“das Repräsentationsverhältnis ist ein starres, verhärtetes und kennt kaum noch Formen der Verflüssigung”

“Erste Deutung:” Die Stimme, die bei der Wahl (oder Abstimmung) abgegeben wird. – Die Stimme des Einzelnen resoniert in der Repräsentation.
“Zweite Deutung:” die politische Stimme resoniert mechanisch. (rationales Echo)
“Dritte Deutung: … Begreift man den demokratischen Prozess in diesem Sinne als Musik, bedeutet er die fortgesetzte Modulation und Moderation der kollektiven Weltbeziehung sowie der eigenen Rolle darin… demokratischer Ästhetizismus
“Vierte Deutung: … (Zynisches) Lachen über und Schreien gegen sind nicht nur undemokratische oder zumindest nichtdemokratische Ausdrucksformen, sondern sie zeigen auch beide einen repulsiven Beziehungsmodus an und machen deutlich, dass der Resonanzdraht zwischen Bürgern und Politik gerissen ist…. es geht ihnen nicht oder nicht in erster Linie um spezifische (linke oder rechte) Inhalte, sondern darum, als politisches Subekt mit eigener Stimme wahrgenommen und anerkannt zu werden.”

Möge die Macht mit uns sein!

Am 07.01.2016 um 22:13 schrieb Roger Wilco:
> Hallo liebe Neo-Real-Post-Piraten!
>
> Die Gebietsversammlung zur Wahl der Piraten-Liste für die BVV und der Direktkandidaten für das AGH findet am Freitag, dem 08. Januar 2016, um 18.00 Uhr im Rathaus Schöneberg/ Kennedy Saal (Raum 1110) statt!
>
> https://wiki.piratenpartei.de/BE:Tempelhof-Sch%C3%B6neberg
>
> Wer kommen und anheuern will bringt bitte einen ausgefüllten Mitgliedsantrag und den Mitgliedsbeitrag in bar mit. Der normale Jahresbeitrag beträgt 48,00 Euro.
>
> Wer nur 12 Euro oder einen anderen ermäßigten Beitrag zahlen will füllt bitte den Ermäßigungsantrag aus. Es ist kein Nachweis der Bedürftigkeit nötig. Für die Ermäßigung, Claudia nannte das den schriftlichen Offenbahrungseid, reicht die Unterschrift.
>
> Beide Anträge als Anhang zum Selbstausdrucken.
>
> LG,
> bis morgen,
> HG
>
>
> M’Ickes in’s Abgeordnetenhaus! Möge die Macht mit uns sein!

Refugees welcome

Von wegen freier Wille. Die Medien, insbesondere die sozialen Medien, verkünden lautstark:

Refugees willkommen!

Mehr als ein wishful thinking basiert die zur Schau gestellte Bereitschaft auf folgenden Interessen:

  1. Die Wirtschaft braucht Arbeitskräfte;
  2. Deutschland muss Verantwortung übernehmen, in der globalen Flüchtlingsproblematik;
  3. Der Überfluss und die Hilfsbereitschaft muss bedient werden;
  4. Die Gesellschaft braucht eine Auffrischung.

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Mövenpick auf den Bierdeckel

Diskussionsgrundlage, wie von Monika Belz auf der Berliner Liste gefordert, find ich gut und wollte auch schon flankierend einen entsprechenden BVV-Antrag schreiben.

Nur fällt mir dabei auf, dass es so gar nicht geht.

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Vorweg: Ich finde, dass der Weg der Machbarkeitsstudie und ihre politischen Vermarktung in der Öffentlichkeit durchaus eine ordentliche Umsetzung des Wahlprogramms und des ermittelbaren Basisinteresse ist. Andreas Baum hat seine Vorgehensweise immer transparent dargestellt und begründet. Aber das ist eben nicht gut genug. Continue reading